Sauternes grüsst Loire: zwei perfekte Weine zu Meeresfrüchten.

Während meinen Degustationen des Jahrgangs 2013 dufte ich im Rahmen der Sauternes-Horizontale auf Ch. Lafaurie-Peyraguey Eric Larramona, seines Zeichens technischer Direktor von Ch. Lafaurie-Peyraguey kennenlernen. Beim gemeinsamen Mittagessen mit Eric stelle er uns die „Erstausgabe“ der trockenen Weissweine von Lafaurie-Peyraguey aus dem Jahrgang 2014 vor. Mir haben dabei sowohl der Le Lys als auch der Grand Vin sehr gemundet. Ich möchte es darum nicht unterlassen, an dieser Stelle diese beiden neuen Bordeaux Blanc Sec vorzustellen.

Eric verriet uns beim Mittagessen im Restaurant Le Saprien etwas mehr über die trockenen Weine von Ch. Lafaruie-Peyraguey. Die Reben für diese trockenen Weine liegen in Parzellen, welche gemäss der ursprünglichen Klassifizierung nicht zu Ch. Lafaurie-Peyraguey gehörten. Nun soll der renommierte Süsswein quasi wieder aufs ursprüngliche Herzstück verkleinert werden, was dessen bereits hohe Qualität noch weiter steigern dürfte. Aus den freiwillig deklassierten Parzellen sollen künftig zwei trockene Weine auf Basis von Semilon (über 90%) sowie etwas Sauvignon-Blanc produziert werden.

Da ich mir beim Mittagessen keine Notizen gemacht habe, die Weine aber hervorragend zur Jakobsmuschel und Lachs passten, besorgte ich mir zwei Musterflaschen dieses Weines. Diese verkostete ich in aller Ruhe über einen Tag und scheute es nicht, die eine oder andere Wein/Speise-Kombination auszuprobieren.

http://www.restaurantlesaprien.fr – Lachsrückenfilet (c) vvWine.ch

http://www.restaurantlesaprien.fr – Jakobsmuschel-Carpaccio (c) vvWine.ch

Le Lys de Lafaurie-Peyraguey (c) vvWine.ch

2014, Le Lys de Laufaurie Peyraguey, Sauternes: Blasses Gelb, grünliche Reflexe. Die Nase sehr sortentypisch für Semilon, floral, feinduftig, weisse Blüten, grüner Apfel, Grapefruit, helles Brot, Avocado, gute Komplexität. An Gaumen saftiger Auftakt, dann eine feine, cremige Textur, wieder Aromen von Grapefruit und Apfel. Der Wein hat einen eher leichten Körper, ist sehr frisch und mit einer lebhaften Säure ausgestattet. Gute Komplexität, sehr schöner Trinkfluss, endet auf eine feine Bitternote. Jetzt bis 2020, 17.5 vvPunkte, (89/100). Ein perfekter Apéro-Wein oder auch ein Begleiter zu Austern.

Grand Vin Blanc Sec de Ch. Lafaurie-Peyraguey (c) vvWine.ch

2014, Château Lafaurie-Peyraguey, Grand Vin Blanc Sec, Sauternes: Blasses Gelb, grünliche Reflexe. Die Nase ist sehr sauber und intensiv duftend. Da sind Massen an Blüten wie bei einem Spaziergang im Frühling durch blühende Alleen, dazu Aromen von rosa Grapefruit sowie ein Hauch exotischer Früchte, ganz dezent das Holz vom Barrique-Ausbau wahrnehmbar, sehr gute Komplexität. Am Gaumen unglaublich straff und saftig im Auftakt, das ist knochentrocken und doch mit viel Schmelz, sehr direkt, wow, eine Stilistik wie sie sonst eher an der Loire zu finden ist, mir gefällt das hervorragend. Da sind Aromen von Zitrusfrüchten, wieder rosa Grapefruit, feine Würze. Mittelkräftiger Körper, sehr knackige Frucht, ausgeprägte doch perfekt integrierte Säure, das Holz ebenfalls sehr gut eingebunden, schöne Komplexität. Im Abgang von wunderbarer Länge, „ça tient la route“ würden die Franzosen wohl sagen. Endet stimmig auf rosa Grapefruit. Jetzt bis 2024, 18.5 vvPunkte, (92/100). Das ist ein sehr guter Wein mit Reserven

Le Lys und Grand vin Blanc Sec de Lafaurie-Peyraquey. Perfekte Begleiter zu Seafood (c) vvWine.ch

Beide Weine passten hervorragend zur Meeresküche, ja sind geradezu perfekte Essbegleiter. Einmal im Restaurant Le Saprien zu Jakobsmuschel-Carpaccio und Lachs ein Traum. Dann aber auch am Wochenende bei der Nachverkostung zu Hause als Begleiter zu Austern, Kabeljaurücken „grenobloise“ und Thai-Rindfleischsalat.

Die Weine sind unter anderem bei Denz Weine und Riegger erhältlich. Der Le Lys kostet rund CHF 34.–, der Grand Vin Blanc Sec kostet rund CHF 45.–.