Chlosterberg 2011 – Spätlese vom Rheinfall – Weingut Besson-Strasser

Es gibt sie ja, diese Abende, an denen man sich fest vornimmt, einen Wein zu beschreiben, den man schon lange beschreiben möchte. Und dann merkt man, dass das Weter am Abend schöner ist als gedacht. Der Ausblick auf der Terasse spätsommerlich schön.

Und der Tag länger als nötig. Und der Hunger bringt das Essen schneller auf den Tisch als gedacht (ein Fenchelcarpaccio mit schwarzen Oliven, frischen Kräutern, Käse, Chilli und Olivenöl) und schwupps – man hat bereits 2 Gläser genossen…

Der Chlosterberg 2011 – Spätlese vom Rheinfall (Uhwiesen).

Ich kenne das Winzerpaar – Cedric und Nadine Besson-Strasser – und bin darum nicht ganz neutral. Ich habe den Wein nun seit 4 Stunden im Glas und geniesse jeden Schluck.

Eigentlich hatte ich schon nach dem ersten Schluck gemerkt, dass ich gar keine Lust mehr habe, einen Wein zu beschreiben. Weil ich Wein manchmal einfach nur geniessen möchte. Manchmal möchte man einfach nicht schreiben.

Man wünscht sich einen Wein ohne mittleres Granatrot mit lila Reflexen (4/4). Ohne rote und dunkle Beerenfrucht, ohne Mineralität und kühles Terroir, ohne feine Würze und dezente Rauchnoten in der Nase (4.5/6).

Ohne äusserst gradlinigen Gaumenauftakt, ohne schöne, rotbeerige Frucht, ohne knackige Säure und reife Gerbstoffe und auch ohne diese so wunderbare Frische und Finesse, die ein nördlicher Pinot an den Tag legen kann. (6.5/8).

Ich denke, er würde dir auch gefallen, mein Freund Philipp, einfach so, mit seinem mittellangen Abgang der auf einen Hauch Lakrizze endet und nach jedem Schluck Lust auf einen weiteren macht (1.5/2). Der Wein stammt aus den besten Lagen des Weingutes und wird im Barrique ausgebaut. Er erhält heute – ganz ohne Willen und Verkostungslust – 16.5 vvpunkte (89). Einfach schön. Erhältlich bei http://www.wein.ch/de/

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch

11. September 2012/1 Kommentar/von adrian.vanvelsen