Neuchâtel steht Kopf.
Es war im Jahr 1975, als der Winzer Henri-Alexandre Godet erstmals eine kleine Menge seines Chasselas ungefiltert abfüllte und so eine Neuenburger Spezialität kreierte, die ihren unverwechselbaren Charakter von den schwebenden Weinhefepartikeln erhält, die dem Wein gleichzeitig seine trübe Farbe verleihen. Der Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON fand in der Bevölkerung sofort Anklang und die lokale Gastronomie, allen voran das La Pinte la Golée, trugen ihren Teil zu dieser Erfolgsgeschichte bei. Heute zelebriert die Neuenburger Gastronomie jeweils ab dem dritten Mittwoch im Januar «Den ersten Schweizer Wein des Jahres» und nicht weniger als dreissig Weingüter keltern mittlerweile jährlich einen Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON, was rund 10% der Neuenburger Chasselas-Ernte entspricht.
Nach zwei von Covid geprägten Jahren stellte Neuchâtel Vins et Terroir am 18. Januar 2023 zusammen mit 32 Weingütern erstmals wieder den jüngsten Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON Jahrgang 2022 vor – und zwar von A bis Z kopfüber – mit um 180 Grad falsch rum etikettierten Flaschen und sogar einem Glas, das auf dem Kopf zu stehen scheint. Das Ganze hat selbstverständlich einen Grund: Obwohl es dem gewohnten Umgang mit Wein widerspricht, sollte man eine Flasche Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON vor dem Öffnen umdrehen, damit die ruhenden Hefepartikel wieder in die Schwebe gebracht werden.
Nachdem Staatsrat Laurent Favre, Vorsteher des Departements für Raumentwicklung und Umwelt, im Rahmen einer Pressekonferenz die neue Saison des Neuchâtel Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON eröffnete, konnte ich während gut einer Stunde die Weine der 32 Winzer verkosten. Da es kein «Seated Tasting» und die Zeit nicht ausreichend bemessen war, habe ich mir keine Notizen machen können. Ich möchte an dieser Stelle aber einige Weingüter erwähnen, die mir besonders positiv aufgefallen sind. Dazu gehören die Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON Weine von der Domaine Saint-Sébaste, Caves du Château d’Auvernier, Dimitri Engel, Domaine Brunner, Caves du Prieuré de Cormondrèche, der Domaine de Montmollin sowie von Christian Rossel. Mein «Coup de Cœur» bei dieser Verkostung war der Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON von Charlène Contesse, die mit ihrem kleinen Familienbetrieb Le Clos-aux-Moines einen wunderbar feingliedrigen, frischen und eleganten Wein gekeltert hat (diesen Wein gibt’s nur direkt bei Le Clos-aux-Moines)
Alle anderen Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON Weine kann man auf der Seite von Neuchâtel Vins et Terroir in praktischen Degupaketen bestellen. Sechs Flaschen bekommt man zum «Einheitspreis» von CHF 82.–, zwölf Flaschen für CHF 155.–. Das entspricht CHF 13.666666 respektive CHF 12.92 und sollte somit in jedes auch noch so beschränkte Weinbudget passen. Wem das noch immer zu teuer ist, der soll mir bitte ein Foto senden von sich, im Kopfstand, mit einem gefüllten Glas Wein in der Hand. Jedes eingesandte Kopfstand-Bild (Fakes werden natürlich gnadenlos aussortiert) ist quasi ein «Gratis-Eintritts-Ticket», für ein gemeinsames Glas Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON mit und bei mir zu Hause in Windisch… Viel Spass mit oder ohne Kopfstand mit den Ǝ̗ꓤꓕꓶIᖵ NON Weinen aus Neuchâtel!
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