Bitte mehr davon!

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Und gleich nochmals ein Love-Wine aus Deutschland im Glas, gekeltert von einem Winzer, der (aus meiner Sicht) zu Recht als einer der Burgunder-Shootingstars Deutschlands gehandelt wird: Carsten Saalwächter.

Bitte mehr davon: La Première von Saalwächter (c) vvWine.ch

2018, Spätburgunder Assmannshausen La Première (Rheingau), Weingut Saalwächter, Rheingau, Deutschland (Von 58 Jahre alten Pinot-Reben die auf den höchstgelegenen und kühlsten Lagen am Assmannshauser Höllenberg in verwitterten Schieferböden mit hohem Eisenanteil wurzeln, wo die Hangneigung an den steilsten Orten über 70% beträgt. Abgefüllt ohne Schönung und ohne Filtration). Kräftiges Rubinrot. In der Nase eine kleine Offenbarung, angenehm komplex und sowas von sortentypisch, dunkle und rote Beeren, Orangenzesten, darüber Veilchen, eine deutlich steinige Note und sogar etwas Minze, das macht Lust auf den ersten Schluck. Im Gaumen schlank, gradlinig und mit präziser (einige würden sagen knapp reifer…) Frucht, hier dominieren definitiv nicht Druck und Kraft sondern Eleganz und Finesse das Bild, ungemein feingliedrig und saftig, mit genau richtig dosierten Gerbstoffen und einer herrlichen Säure ausgestattet, tänzelt der Wein förmlich über die Zunge, mit nur 12.5% Alkohol ist er ungemein trinkanimierend, wirkt beschwingt und leichtfüssig, da macht jeder Schluck Lust auf den nächsten. Aromatisch eher rotfruchtig und im Abgang wieder mit etwas Blutorangen-Zesten die sich mit einer fast schon pfeffrigen Würze in ein dezentes Bitterchen verwandeln. So schön kann Pinot sein. Jetzt bis 2025 geniessen. Nein, das ist kein «grosser Pinot», es ist ein «grossartiger Pinot». Technische Bewertung: 89/100 vvPunkte (doch das sind in diesem Fall gefühlte 93). Ein Love-Wine!

Frisch, knackig, elegant: Saalwächter La Première 2018 (c) vvWine.ch

Mein Vorschlag an den jungen, talentierten Winzer Carsten Saalwächter: Füll doch bitten diesen Wein nur noch in Magnum-Flaschen ab, denn er ist der perfekte Wein für gesellige Runden (wenn dann das Covid-Drama mal endlich durch ist…) und in solchen Runden braucht’s immer mehr als eine Flasche…

Infos zum Weingut Saalwächter findet man hier Carsten Saalwächter, Bestellungen sind bei Florian Bechtold möglich. Und wer eine weitere Stimme zu diesem Wein hören will: Victor Ledermann hat ihn auf seinem Blog beschrieben…

Carsten Saalwächter (c) https://saalwaechter.de/
1 Antwort
  1. Rainer Volz
    Rainer Volz says:

    Hallo Adrian, deine Beschreibung ist unheimlich lustfördernd. Vor ein paar Tagen hatte ich einen vermutlich ähnlichen Wein – den 2017-er Pinot Noir „S“ vom Bischöflichen Weingut Rüdesheim – im Glas, der mich gehörig ins Staunen brachte. In der Nase nahm ich zuerst nicht nur typische Pinot-Noten wahr sondern auch Blumen- und Kräuter-Düfte, die ich eher in Südfrankreich verortet hätte. Da waren ein Hauch Lavendel, Veilchen (wie sie auch du beschreibst) und Küchenkräuter. Die angebrochene Flasche schmeckte mir nach 2 Tagen Belüftung am besten: Düfte und Aromen waren dann in ein harmonisches Ganzes integriert, das nicht nur hemmungslosen Spass machte sondern auch geistigen Genuss bot. Cheers, Rainer

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