Culdrée 2009 von Trapletti: Frisch und saftig.
Ich habe einige Zeit einen Bogen gemacht um die Weine im Tessin. Zu viel Holz war da oft im Spiel. Oder zu starkt zurechtgebogen, zu wenig authentisch schienen mir viele Weine. Das was heute allerdings im Glas ist, gefällt mir – nicht von A aber dann bis Z…
Enrico Trapletti, Culdrée 2009 (c) vvWine.ch |
2009 Culdrée von Enrico Trapletti: anfangs reduktiv, will nichts zeigen, verhalten, sperrig… Dann mit Zeit und Luft im Dekanter wunderbare Nase, tief, rauchig, Tabak, Zwetschge, viel Würze, sehr reife Frucht und trotzdem wunderbar frisch. Da ist eine knackige Säure, da sind reife Tannine. Der Wein hat Struktur, erinnert an einen sehr schönen Pinot, ist dann aber aromatisch genau da, wo ein Merlot sein sollte… Wow, das macht Spass. Nichts auf den ersten Blick, dafür beim zweiten Blick eine Antithese zu den vielen, eher oberflächlichen Merlots mit (zu) viel Holz aus dem Tessin. Hier ist das Holz perfekt eingebunden, die Frucht knackig, alle Komponenten sehr ausgewogen. Spass im Glas und mit enormer Länge im Abgang.
Ich bin gespannt auf den Probeschluck morgen Abend… Aktuell 18.5 vvPunkte (93/100). Am Anfang eines sehr schönen Trinkfensters… Bei diesem Wein ist aber keine Hektik angesagt – Potential ist vorhanden. Wer davon mehr als 1 Flasche hat, darf definitiv eine aufziehen und nach 1-2 Stunden im Dekanter geniessen. Jetzt bis 2025+.
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