Passion du Terroir, Gazzar-Degustation in Bern.

Die jährlich stattfindende Probe „La Passion du Terroir“ fand dieses Jahr erstmals in Bern statt. Rund 30 Produzenten präsentierten einen oder mehrere ihrer Weine und es zeigte sich einmal mehr, welch gute Spürnase Daniel Gazzar hat, um wahre Perlen der jeweiligen Regionen aufzustöbern.

Zusammen mit meinem Weinfreund Yves Beck konnten wir in einer ruhigen Ecke des Saals die Weine verkosten und beschreiben. Da Yves aktuell an Krücken gebunden ist durfte ich neben Wein verkosten auch alle Weine im Doppelpack selber holen. Darum nachfolgend „nur“ 35 Notizen, welche ich grob nach Region geordnet habe.

Burgund Rot

2012, Albert Morot, Beaune 1er Cru Teurons: Kräftiges Rubin, aufgehellter Rand, schöner Glanz. Aktuell noch recht holzbetonte Nase, rote und dunkle Früchte, schöne Mineralik, Orangenzeste, gute Komplexität. Sehr saftiger Gaumenauftakt, wieder rote Beeren, eine feine Würze, schlanker bis mittlerer Körper, die Gerbstoffe noch sehr präsent, frische, knackige Säure, eher dezente Frucht bei sehr guter Komplexität. Im Abgang mit guter aber nicht grosser Länge. Hat Reserven. 2016-2022, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Vicent Girardin, Santenay, 1er Cru les Gravières: Kräftiges Rubingranat, jugendlicher Glanz. Sehr offene Nase, dunkle und rote Früchte, ansprechende Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, wieder rote Beeren, dazu würzige Komponenten, einiges an Struktur hier, saftig und sehr frisch mit sehr guter aromatischer Komplexität und einem angenehm langen Abgang. 2016-2025, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Domaine Chopin & Fils, Nuits-Saint-Georges Bas de Combe, Cote de Nuits: Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Saubere, noch verhaltene Nase, sie braucht Zeit und Luft. Feine, florale Noten, rotfruchtig, sehr gute Komplexität. Der Gaumen unglaublich saftig, wieder rote Früchte, ausgezeichnete Würze, die Struktur ist da, die Finesse ebenfalls, einiges an „grünen“ Noten (im positiven Sinne, Ganzstilvergärung?), deutlich Gerbstoff. Sehr gute Komplexität. Braucht noch etwas Zeit, ein Finessenwein! 18+ vvPunkte, (90+/100)

2012, Dominique Mugneret, Vosne-Romanée „Alliance des Terroirs“: Leuchtendes Rubin, heller Rand. Offene Nase, rotfruchtig, gute Komplexität. Sehr zugänglicher Gaumenauftakt, wieder rote Beeren, dazu eine feine Würze, der Alkohol ist spürbar, die Gerbstoffe sind fein, leichte bis mittlere Struktur, gute Komplexität, endet auf Blutorangenzesten. Ein schöner Pinot für alle Tage. Jetzt bis 2022, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Dominique Mugneret, Gevrey-Chambertin „Les Seuvrées“: Leuchtendes Rubin, schöner Glanz. Saubere, sehr offene Nase, dunkle und rote Früchte, auch Feuerstein, gute Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, wieder rote Beeren, etwas rosa Grapefruit, dazu eine feine Würze, eher leichter Körper, weiche, runde Gerbstoffe, dazu eine sehr saftige Säure, gut eingebundener Alkohol, schöne Harmonie und Komplexität, mittlere Länge im Abgang, sehr stimmig. Jetzt bis 2023, 17 vvPunkte, (87/100)

2012, Dominique Mugneret, NSG Les Boudots: Strahlendes Rubin, aufgehellter Rand. Offene Nase, einiges an Neuholz hier, dazu dunkle und rote Waldbeeren, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich und zugänglich im Auftakt, sehr schöne Pinot-Frucht, das Holz weniger stark präsent als in der Nase, bereits gut eingebunden, schöne Würze, mittlere Statur, saftige Säure, die Gerbstoffe fein gewoben, wunderbare Harmonie und Komplexität, man mekrt das grosse Terroir. Mittlere Länge im Abgang, sehr stimmig, Jetzt bis 2026, 18 vvPunkte, (90/100)

2012, Dominique Mugneret, Echezeaux: Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. Offene Nase, keinerlei Holzdominanz bei diesem Wein, da sind rote und dunkle Beeren, eine feine Mineralik, sehr gute Komplexität, ein Schnüffelwein. Am Gaumen unglaublich weich und zugänglich, präzise Frucht, sehr Pinot Noir, eine grossartige Würze kommt dazu, das macht Spass, die Elemente in ausgezeichneter Harmonie, sehr gute Komplexität und mit guter Länge im Abgang. Kompliment! 2018 bis 2028, 18,5 vvPunkte, (93/100)

2013, Nicolas Rossignol, Volnay: Strahlendes Rubin, leicht aufgehellter Rand. Expressive Nase, wow, was für eine herrliche Pinot-Frucht, rote Beeren, Würze und eine fantastische Mineralik, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straff, noch etwas ungestüm startend, rote Früchte, wieder viel Mineralik, da ist viel Struktur im Spiel, ein Hauch grüne Noten schwingen mit, im positiven Sinne des Wortes (Ganzstil-Vergärung?), sehr gute Komplexität. Ein sehr schöner Volnay der Zeit und Reife braucht, 2018-2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Nicolas Rossignol, Pommard: Strahlendes Rubin, sehr schöner Glanz. Offene Nase, einladend, dunkle Beeren, auch etwas Rauch, ein Hauch Vanille, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen straff und saftig im Auftakt, eher rotbeerig, frisch, mit schöner Würzigkeit, auch hier einiges an Struktur, deutlich präsente Gerbstoffe, sehr saftige Säure, leichte Bitternote, sehr gute Komplexität. Langer Abgang, ein Wein mit viel Reserven, nicht einfach zu verkosten aktuell. 2018-2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2012, Nicolas Rossignol, Volnay Santenots: Strahlendes Rubin, jugendlicher Glanz. Sehr tiefe, noble Nase, wow, das ist Pinot! Dunkle Beeren, Rauch, grossartige Mineralik, auch Anflüge von Gegrilltem Rindfleisch, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen weich, fast harmlos im Auftakt, da sind rote Beeren, da ist viel Würze, auch ein Anflug von Orangenzesten, die Gerbstoffe sind sehr präsent, äusserst fein gewoben, eine wunderschöne Frucht tanzt mit der Säure, sehr gute Komplexität. Viel Frische und eine beeindruckende Präzision und Länge im Abgang. Ein Strukturwein mit viel Finesse, kann und darf reifen, 2018-2032, 18,5 vvPunkte, (92/100)

2012, Henri Gouges Les Chaines Carteaux, NSG: Helles Rubin, blasser Rand. Anfangs leicht reduktive, verschlossene Nase, mit etwas Luft kommt einiges an Tiefe, da sind rauchige Noten, dunkle Beeren, rote Beeren, auch Brotteig, sehr schöne Komplexität. Weicher Auftakt, sehr schöne Pinot-Frucht, die roten Beeren dominieren am Gaumen, eine feine Würze zeigt sich, keinerlei Holzdominanz, sehr finessenreich, die Gerbstoffe sind fein gewoben, die Frucht ist da, alles an seinem Platz, ein Bilderbuch-Pinot mit viel Präzision und einer hervorragenden Frische. Gefällt mir ausgezeichnet, 2018-2032, 18 vvPunkte, (91/100)

Beaujolais

2014, Domaine Dominique Piron, Brouilly, Beaujolais: Strahelndes Rubin, sehr jugendlicher Glanz. Die Nase offen und 101% Gamay, wow, das macht Spass, ein ganzer Korb von dunklen und roten Früchten, dazu eine karge Steinigkeit, schöne Komplexität. Knackiger, fruchtbetonter Auftakt, weich, zugänglich, dann breitet sich der Wein aus, zeigt eine herrliche Gamay-Würze und einiges an Mineralik, die Elemente in ausgezeichneter Harmonie. Kein enorm komplexes Aromabild aber ein Archetyp eines Gamay, gefällt mir sehr gut. Jetzt bis 2022, 17 vvPunkte, (87/100)

2012, Domaine Dominique Piron, Morgon Côte du Py, Beaujolais: Kräftiges Rubin, heller Rand. Die Nase noch etwas verhalten, braucht Zeit und Luft, ein Wein der fordert, einiges an Komplexität und Charakter. Saftiger, gradliniger Auftakt, rote Früchte, Grapefruit, Tymianwürze, sehr gute Struktur, ein Gamay mit Kraft. Einiges an Gerbstoff, der Alkohol und die Säure in guter Balance mit der Frucht. Deutlich komplexer als der Brouilly aber auch schwieriger einzuordnen. Ein Wein mit Lagerpotential, 2016-2024, 17,5+ vvPunkte, (89+/100)

2014, Richard Rotier, Moulin a Vent, Beaujolais: Kräftiges Rubin, sehr schöner Glanz. Wow, was für eine Nase, das ist Gamay pur! Ein ganzer Korb von knackigen Himbeeren, dazu eine feine Note von Schlagsahne, gute Komplexität. Am Gaumen weich, saftig, fruchtbetont im Auftakt, wieder reife Himbeeren, etwas Vanillezucker, unglaublich saftig, knackig und frisch, die Gerbstoffe zeigen sich am mittleren Gaumen, eine wunderbare Säure stützt die Frucht, ausgezeichnete Harmonie, ein Beaujolais mit viel Frucht und Präzision. Kann, muss aber nicht reifen.  Gefällt mir ausgezeichnet. Ab sofort bis 2022+, 18 vvPunkte, (90/100)

Rhone Süd & Languedoc

2013, Domaine Boisson, Côtes-du-Rhône Villages Cairanne: Kräftiges Rubin, sehr schöner Glanz. Offene Nase, dunkle Beeren, etwas Garriques, gute Komplexität. Am Gaumen weich und mit viel Frucht im Auftakt, dunkle und rote Beeren, wieder einiges an Würze, solide Sturktur, einges an Kraft hier, dazu aber auch eine saftige Säure, gute Komplexität. Im Abgang eher kurz aber sehr stimmig. Ein Wein für alle Tage, aber mit Niveau. Ab sofort bis 2022+, 17 vvPunkte, (86/100)

2012, Domaine de la Charbonnière „Mourre des Perdrix“, Chateauneuf-du-Pape: Kräftiges Rubin, noch schöner Glanz. Sehr offene, fruchtbetonte Nase, Erdbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, dezente Würze nach Tee, sehr schöne Komplexität und ein Paradebeispiel für einen fruchtbetonten Chateauneuf. Am Gaumen wieder sehr fruchtbetont im Auftakt, bereits zugänglich, ein ganzer Korb rote Beeren, unglaublich saftig, mit sehr guter Struktur, reifen, feinen Gerbstoffen, ein Bilderbuch-Chateauneuf, komplex und mit angenehm langem, fruchtbetonten Abgang. Jetzt bis 2024, 18 vvPunkte, (90/100)

2012, Domaine de la Charbonnière Vielles Vignes, Chateauneuf-du-Pape: Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Noble Nase, etwas zurückhaltender und aktuell deutlich weniger expressiv als Mourre des Perdrix, dafür mit etwas mehr Tiefe. Neben dunklen und roten Beeren auch rauchige Noten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, rund und fast etwas mollig im Auftakt, dann zeigt sich die Frucht von seiner schönsten Seite, kraftvoll aber nicht plump, einiges an Struktur hier, hervorragende Gerbstoffqualität, der Alkohol nicht dominant. Sehr schöne Komplexität, endet auf Weihnachtsgewürze, ein Wein der Zeit und Luft braucht. 2018-2028, 18+ vvPunkte, (91+/100)

2012, Dom. Pierre Usseglio, Chateauneuf-du-Pape: Mittleres Granatrot, aufgehellter Rand. Kräftige Nase, warm, eingekochte Erdbeeren, Weihnachtsgewürze, Kräuter, sehr gute Komplexität. Runder, weicher Auftakt, dann rasch mit kräftiger Frucht, dunkle und rote Beeren, schöne Würze, die Frucht ist beeindrucken, die Gerbstoffe von sehr guter Qualität, einzig der Alkohol zeigt sich etwas gar stark hier, sehr gute Komplexität. Im Abgang von ausgezeichneter Länge. Aufgrund des hohen Alkohols nicht zu warm und zu kräftigen Speisen servieren. 2015-2026, 18 vvPunkte, (90/100)

2012, Dom. Pierre Usseglio C9dP Cuvée de mon Aïeul, Chateauneuf-du-Pape: Mittleres Granatrot, leicht aufgehellter Rand. Tiefe, noch etwas verhaltene Nase, würzige Noten, rote und blaue Beeren, sehr gute Komplexität. Am Gaumen kraftvoll, sehr reife Frucht, einiges an Rumtopf und dazu viele Kräuter. Wie beim normalen C9dP eine beeindruckende Kraft und Frucht, sehr feine Gerbstoffe doch auch hier zeigt sich der Alkohol deutlich zu stark, schade, hier ist einfach zu viel Wärme im Spiel. Im Abgang von ausgezeichneter Länge. Auch hier gilt: ein kräftiger, gut strukturierter Wein der nicht zu warm serviert werden sollte. Braucht kräftige Speisen. 2015-2028, 18 vvPunkte, (91/100)

2011, Clot de L’Oum „St-Bart“, Cotes du Roussillon: Kräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Saubere, offene, frisch wirkende Nase, rote und dunkle Beeren, eine unglaubliche Würzigkeit, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sofort da, rote Früchte, dunkle Beeren, auch Anflüge von Orangenzesten, die Gerbstoffe unglaublich fein, ausgezeichnete Harmonie. Der Wein hat viel Komplexität, Frische, Saftigkeit und macht extrem Spass. Mittellanger Abgang, endet auf rote Beeren. Jetzt-2026, 18,5 vvPunkte, (92/100)

Rhone Nord

2013, Domaine Benjamin Duclaux Cote Rotie „La Germine“: Mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase offen, zugänglich, sehr schöner Syrah-Duft, einges an Brombeeren, dazu weisser Pfeffer, etwas Puderzucker, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich und fruchtbetont im Auftakt, rote Beeren, viel Würze, sehr frisch, der Wein hat eine sehr gute Struktur, einiges an Gerbstoff, die saftige, rotbeerige Frucht wird durch eine grossartige Säure gestützt, komplex, mit guter Länge im Abgang. Ein Syrah der relativ rasch Spass machen wird und doch wunderbar reifen kann, kompliment! 2016-2026, 18,5 vvPunkte, (92/100)

2013, Domaine Benjamin Duclaux Cote Rotie „Maison Rouge“, Rhone Nord: Mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase ein Archetyp eines Syrah, weisser Pfeffer, Leder, Rauch, rote Früchte, sehr gute Komplexität. Gradliniger Gaumenauftakt, noch sehr ungestüm, fast etwas karg, noch nicht zugänglich. Hinter all dem verschlossenen eine sehr schöne Frucht, rotbeerige Aromatik, eine grossartige Würzigkeit mit markant Gerbstoff, sehr präzis und mit saftiger Säure und keinerlei Alkoholdominanz. Sehr schöne Komplexität und viel Länge im Abgang. Ein Bilderbuch-Syrah mit viel Reserven, 2017-2030+, 18,5+ vvPunkte, (92+/100)

2013, Domaine de Remizières Crozes Hermitages Cuvée Christophe: Kräftiges Bordeauxrot, violette Reflexe. In der Nase erst sehr, sehr reduktiv (eine Kupfermünze hilft da…), nach einigen Minuten zeigt sich die dunkle Frucht, Brombeeren, auch Heidelbeeren, dazu florale Noten, schöne Würze, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straff im Auftakt, die dunklen Beeren bekommen Begleitung von roten Früchten, äusserst saftiger Gaumen, mittlere Statur, die Gerbstoffe etwas rustikal, grossartige Säure, im Abgang von guter Länge. Braucht Essen, unbedingt 2h vor dem Genuss dekantieren, 2016-2026, 17,5+ vvPunkte, (88+/100)

2012, Domaine de Remizières Hermitages Cuvée Emilie, Hermitage: Kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase ist einfach wow, tief, nobel mit dunklen Beeren, Teer, Rauch und einem Anflug an Eukalyptus, sehr gute Komplexität. Am Gaumen fast harmlos und weich beginnend, dann zeigt der Wein die Zähne, da sind Massen an dunklen und roten Beeren, dazu eine hervorragende Würze, da ist alles an seinem Platz, Frucht, Tannin, Alkohol und Säure in sehr schöner Harmonie. Ein Klasse-Syrah mit viel Finesse und Frische. Ein wunderbarer Wein, macht jetzt schon Spass, kann aber reifen, 2015-2028, 18,5 vvPunkte, (93/100)

Chasselas

2013, Anne Müller, Chasselas, Yvorne: Kräftiges Gelb, grünliche Reflexe. Saubere Nase, noch etwas zurückhaltend, einiges an Floralität hier, weisse Blüten, Mineralische Noten, sehr schöne Komplexität. Weicher, harmloser, leicht laktischer Gaumenauftakt, dann rasch sehr kräftig, der Wein breitet sich im Mund aus, da ist eine sehr saftige Frucht, umrahmt von einer präzisen, sehr feinen Säure. Die feine Bitternote im Abgang steht ihm ausgezeichnet. Ein sehr schöner Chasselas mit sehr guter Länge, gefällt mir ausgezeichnet. 17,5 vvPunkte, (88/100)

Loire

2014, Domaine Thierry Merlin-Cherrier, Sancerre: Mittleres Gelb, am Rand blass. Sehr sortentypische Nase, offen, fruchtig mit Aromen von Zitrusfrüchten, Stachelbeeren, feine Mineralik, gute Komplexität. Am Gaumen saftig, gradlinig, sehr frisch mit herrlicher Zitrusfrucht, alles an seinem Platz, ausgewogen und mit guter Komplexität. Ein wunderbarer Sancerre für alle Tage. 2015-2024, 17,5 vvPunkte, (88/100)

2013, Domaine Thierry Merlin-Cherrier Le Chene Marchand, Sancerre: Blasses Gelb, heller Rand.
Die Nase offen, ein unglaubliches Fruchtkonzentrat, Quitte, Aprikose, auch nussige Aromen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, die in der Nase sehr intensive Frucht wiederholt sich, wird umgarnt von einer extrem frischen Zitrusnote, ausgezeichnete Balance und eine grossartige Säure. Sehr komplex und im Abgang mit ausgezeichneter Länge, endet auf Limetten. 2015-2025, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Savennières-Roche-aux-Moines Blanc Sec, (Chenin Blanc): Mittelkräftiges Gelb, blasser Rand. Die Nase oxidativ, tief und vor allem sehr mineralisch. Da sind Anflüge von Nüssen, Honig, dann auch Zitrusfrüchte, Graprefruit und frisch geschnittenes Gras. Gute Komplexität. Am Gaumen saftig im Auftakt, wow, das ist knackig, Massen an Zitrusfrucht, eine spannende Würze, die Säure sehr präsent. Der Wein ist knochentrocken und hat eine hervorragende Saftigkeit. Die Struktur ist beeindruckend, das aromatische Spektrum kompliziert. Ein Wein der Essen braucht und verstanden werden will. Definitiv nichts für Einsteiger aber ein spannendes Wein-Erlebnis für verwöhnte Gaumen. 2015-2025, 18 vvPunkte, (90/100)

Burgund Weiss

2014, Pommier, Chablis 1er Cru Beauroy: Blasses Gelb, heller Rand. Sehr mineralische Nase, kompakt, Zitrus, Blumen, gute Komplexität. Am Gaumen extrem saftig, Massen von Zitrusfrucht, hervorragende Säure, sehr ausgewogen, knackig, das Holz weniger präsent als beim 2013er. Sehr gute Qualität, gefällt mir ausgezeichnet. 2015-2025, 18 vvPunkte, (91/100)

2012, Vincent Girardin, Chassagne-Montrachet, 1er cru Clos du Cailleret: Mittleres Gelb, heller Rand. Sehr offene, grossartige Nase, unglaublich tief und komplex, das ist Burgund vom Feinsten, viel Zitrusfrucht, Würzigkeit, eine sehr gute Komplexität. Am Gaumen ein Kraftpaket auf leichten Füssen, sensationelle Frucht, sehr viel Saftigkeit, das Holz ist perfekt eingebunden, wunderbare Säure, frisch und mit auszegeichnet langem Abgang. 2015-2025, 18,5 vvPunkte, (93/100)

2013, Vincent Girardin Corton-Charlemagne, Grand Cru: Mittleres Gelb, aufgehellter Rand. Die Nase noch verhalten, jung (frisch abgefüllt), sehr frisch und unglaublich tief. Das ist ein sehr komplexer Duft und hier wäre ein grosses Glas definitiv angebracht. Ein Strauss von Aromen, Zitrus, Würzigkeit, florale Elemente, eine tolle Komplexität. Am Gaumen straff und gradlinig, präzis die Frucht, sehr viel Saftigkeit, das Holz kaum spürbar, perfekt eingebunden, viel Kraft und doch eine grosse Eleganz. Langer Abgang. Grosses Kino. 2015-2025, 19+ vvPunkte, (94+/100)

Elsass

n/a, Domaines Dopff au Moulin, Crémant d’Alsace „Blanc de Blancs Brut“ – Cuvée Julien: Helles Gelb, mässig Kohlensäure. Offene Nase, sehr rein, ein Hauch Käse schwingt mit, dazu Zitrusnoten, auch Grapefruit, Brot, gute Komplexität. Am gaumen saftig, frisch, sehr feine Hefenote, wieder Zitrusaromen, dazu etwas Honig, ausgewogen, saftig mit guter Lomplexität. Ein schöner Schaumwein für alle Tage. 2015-2018, 17,5 vvPunkte, (88/100)

2011, Domaines Dopff au Moulin, Riesling Schoenenbourg de Riquewihr, Grand Cru, Alsace: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Die Nase ist Riesling pur, mineralisch, etwas etwas Petrol, kräftig, würzig mit sehr guter Komplexität. Am gaumen kraftvoll, fast süsslich wirkend im Auftakt, dann massiv Säure, sehr gute Struktur, die Frucht präzis und saftig, angenehme Komplexität und beeindruckend lang im Abgang. 2015-2024, 18 vvPunkte, (91/100)

2009, Domaines Dopff au Moulin, Riesling de Riquewihr «Vendanges Tardives», Alsace: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Die Nase wirkt fast etwas parfümiert, intensiv, duftig, äusserst speziell mit Noten von Apfel, Anis, Quitte und Jasmin-Tee, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich und süss im Auftakt, wieder sehr mineralisch, mit feinen Aromen von Äpfeln und Mandarinen, die Frucht ist sehr konzentriert, eine feine Säure schwingt mit, keinerlei Klebrigkeit hier. Ein spannender Wein mit angenehm langem Abgang. 2015-2024, 18 vvPunkte, (91/100)

2011, Domaines Dopff au Moulin, Gewürztraminer „Brand de Turckheim“, Alsace: Helles Gelb, schöner Glanz. Sehr sortentypische Nase, ein Paratebeispiel eines Gewürztraminers, intensiv Rosenwasser, dazu exotische Früchte, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, fruchtig, süsslich im Auftakt, umrahmt von einer sehr straffen Säure, komplex, verspielt mit einem Tick zu viel Süsse für meinen Geschmack. Sehr schöner, langanhaltender Abgang. Wer Gewürztraminer mag, der dürfte an diesem Produkt viel Freude haben. 2015-2024, 18 vvPunkte, (90/100)

Es bleibt mir, Daniel Gazzar und seinem Team für die sehr gute Organisation zu danken. Mit diesem Querschnitt durch sein Angebot bewies Gazzar einmal mehr, dass man auch fürs bescheidene Budget grossartige Terroir-Weine finden kann.

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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