Zwei wunderbare Sommer-Weine

Die Sonne hatte sich zwar schon fast verzogen doch irgendwie waren wir gestern in Grill-Stimmung. Es gab Mistkratzerli, dazu in Soja angebratene Pilze mit Kräutern sowie ein frischer, knackiger Blattsalat.

Dazu öffneten wir bewusst zwei ganz unterschiedliche „Grillweine“: ein kräftiger Südfranzose aus dem La Clape (Languedoc) – Ch. Pech Redon „L’Epervier“ 2011 sowie ein eleganter Burgunder, ebenfalls aus dem Jahr 2011; ein Pommard 1er Cru „Pezerolles“ von der Domaine Billard-Gonnet.

Beide Weine überzeugten in ihrer Art, der Südfranzose durch seine eindrückliche Kraft und Samtigkeit, der Burgunder durch viel Saftigkeit und Frische. Nachfolgend die Notizen…

Ch. Pech Redon „L’Epervier“ 2011 (Fr. 16.20 bei Gazzar)

Dunkles Bordeauxrot, lila Reflexe. 3/3. In der Nase sehr fruchtbetont, da sind Massen an dunklen Beeren, Casis und dezente Aromen von Kräutern. 4.5/6. Am Gaumen kraftvoller Auftakt, sehr schöne Frucht, seidenweiche Gerbstoffe, wirkt nicht überladen trotz viel Körper und 14% Alkohol. 7.5/9. Im Abgang von mittlerer Länge mit einer leichten Salzigkeit. 2/2. Total 17 vvPunkte (87) und ein idealer Wein für die unkomplizierte Tafel. Er dürfte jetzt bis 2018 wohl jedem schmecken, vor allem auch, wenn man den sehr fairen Preis beachtet.

Pommard 1er Cru „Pezerolles“ 2011, Domaine Billard-Gonnet (Fr. 45.40 bei Riegger)

Strahlendes Rubinrot, jugendlicher Glanz 3/3. Die Nase mineralisch, steinig, mit rotbeeriger Frucht und wunderschönen, duftigen, blumigen Noten (Veilchen und rosa Rosen) 5/6. Am Gaumen ungemein saftig, frisch und fruchtbetont mit Noten von roter Johannisbeere und Moosbeere (Cranberry). Der Wein ist – dem Jahrgang entsprechend – auf Frucht gebaut, hat eine solide Struktur mit reifem Gerbstoff und anregender Säure. 8/9. Im Abgang mit etwas wenig Druck und Länge aber äusserst stimmig 2/2. 18 vvPunkte (90) Ein sehr schöner, fruchtbetonter und finessenreicher Pinot für der nicht nur zum Grill sondern auch auf gepflegter Tafel einen guten Eindruck macht. Für mich – auch nach dem 2009er – eine äusserst positive Überraschung.