Knackig, fruchtig, Languedoc.
Ich gebe zu, dass ich selten Weine dem Languedoc trinke, da mir diese oft zu schwerfällig und alkoholreich sind. Doch es gibt immer wieder löbliche Ausnahmen: Weine nämlich, die trotz ihrer südlichen Herkunft mit Eleganz und Frische bestechen. So die beiden folgenden Tropfen mit Jahrgang 2022, welche ich kürzlich verkosten konnte.

2022, Les Clos Perdus Cuvée 191 Corbières AOC, Domaine Les Clos Perdus, Frankreich, Languedoc, Corbières (Assemblage aus 45% Carignan, 45% Grenache und 10% Mourvèdre von Kalk- und Schieferböden, biodynamisch kultiviert, 14% Alkohol) Rubinrot; in der Nase anfangs mit subtiler Reduktion, diese verfliegt mit Luft schnell, überlässt die Bühne einer strahlenden Fruchtaromatik; Brombeeren, Himbeeren und Sauerkirschen dominieren, fast schon mit Gamay-ähnlichem Ausdruck; am Gaumen gradlinig, knackig, mit wohl dosierter Säure und einer guten Struktur, die pralle, satte Frucht wird von feinen, reifen Tanninen umgarnt, bemerkenswerte Balance, keinerlei Alkoholüberhang, im Abgang langanhaltend, frisch und wiederum sehr fruchtbetont. Ein harmonischer Wein, der ab sofort bis 2035 genossen werden kann. 92 vvPunkte

2022, La Ciaude Minervois AOC Cazelles, Domaine Anne Gros / Jean-Paul Tollot, Frankreich, Languedoc, Minervois. (Assemblage aus Syrah, Carignan und Grenache, 14.5% Alkohol) Dichtes Rubinrot; tiefgründige Nase, dunkle Kirschfrucht, Heidelbeeren, Garrigue, Leder, darüber Veilchen; am Gaumen kompakt, satte Frucht, die 14.5% Alkohol sind gut verpackt, seidige Tannine, wunderbare Säurestruktur, der Wein hat Biss, ist ungemein knackig, bleibt trotz hohem Alkohol erfreulich frisch und endet mit einer faszinierenden Würzigkeit. Hat Reserven. Ab sofort bis 2038 geniessen. 91 vvPunkte
Der Les Clos Perdus Cuvée 191 Corbières AOC ist für lediglich CHF 17.30 bei Daniel Gazzar Vins erhältlich, der La Ciaude Minervois AOC kostet mit CHF 27.90 bei Vennerhus Weine rund 10 Franken mehr.
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