Asolo Prosecco Superiore.
Es ist kein Geheimis, dass ich kein Prosecco-Fan bin. Dennoch wage ich es ab und zu, diesem Getränk eine neue Chance zu geben. Prosecco, der in aller Regel im Stahltank und nicht in der traditionellen Flaschengärung entsteht, ist seit Jahren im Aufwind. Für relativ wenig Geld erhält man einen unkomplizierten Schaumwein, den viele mögen. Die Verkaufszahlen sind entsprechend eindrücklich. So steigerte die Region Asolo Prosecco, von denen ich sechs Musterflaschen verkosten durfte, ihre Produktion in den letzten zehn Jahren von rund 3 Mio. auf über 30 Mio. Flaschen – das sind Wachstumsraten von denen andere Weinregionen nur träumen können.
Im Gegensatz zum Massen-Prosecco, der in den weiten Ebenen des Veneto produziert wird, stammt der Asolo Prosecco aus den malerischen Hügeln rund um das Städchen Asolo, wo kalkhaltige Böden dominieren und den Weinen einen eigentändigen Charakter verleihen. Asolo ist Teil der Prosecco Superiore DOCG und steht generell für eine höhere Qualität. Gewisse Produzenten keltern hier mehr und mehr auch «trockenere Varianten» dieses Schaumweins doch die Begriffe rund um die «Trockenheit» sind mehr als verwirrend. So darf ein Wein der als Dry verkauft wird immerhin 17-32g Restzucker pro Liter enthalten (was alles andere als trocken ist), ein Extra Dry Prosecco enthält zwischen 12 und 17g Restzucker, ein Brut Prosecco muss unter 12g und ein Extra Brut unter 6g Zucker pro Liter enthalten (wie auch in der Champagne).
Mein persönlicher Favorit war der Col Fondo Asolo Prosecco Superiore, der in der traditionellen Flaschengärung ensteht und keinen Restzucker enthält. Dieser Wein ist in der Schweiz meines Wissens noch nicht erhältlich, in Deutschland aber für etwas über 10 Euro zu haben; somit Kauftipp für alle, die Prosecco mal anders probieren möchten.
2022, Col Fondo Asolo Prosecco Superiore Sui Lieviti Brut Nature, CasePaolin. (100% Glera, 12% Alkohol, in der traditionellen Flaschengärung hergestellt. Bio.) Grüngelb, merklich Perlage. Offene Nase, dezent Hefe, dazu weisser Pfirsich und Fenchel. Im Gaumen gradlinig, erfreulich trocken, delikate Frucht, feine Perlage, dezent Gerbstoff, eine leichte Bitternote regt an, angenehm lang im Finale. Ein gelungener Prosecco. 89 vvPunkte
N/V, Bresolin Asolo Prosecco Superiore Extra Brut. (100% Glera, 11.5% Alkohol, 4g Restzucker. Bio.) Blasses Grüngelb, relativ feine Perlage. Die Nase zeigt Pfirsich, Rosenwasser, grüner Apfel und zitrische Noten. Am Gaumen mit saftiger Frucht, gutes Süss-Säure-Spiel, frisches, leicht herbes, salines Finale. 87 vvPunkte
N/V, Asolo Prosecco Superiore Brut, Villa Sandi. (100% Glera, 11% Alkohol, 5.5g Säure, 12g RZ/Liter). Fruchtbetonte Nase, Trauben, Apfel, Pfirsich, auch Mandarinen. Am Gaumen mit süsslichem Auftakt, mittelfeine Perlage, die Säure kontert die Süsse, gute Persistenz. 86 vvPunkte
N/V, Asolo Prosecco Superiore Extra Dry, Giusti. (100% Glera, 11.5% Alkohol, 5.8g Säure, 15g RZ/Liter) Grüngelbe Farbe, blass. Offene Nase, Pfirsich, Limetten, Apfel. Am Gaumen mit sehr süssem Auftakt, einer feinen Mousse und deutlicher Bitternote im Abgang. 84 vvPunkte
N/V, ASO Prosecco Superiore Val d’Oca Extra Dry. (85% Glera, 15% andere Sorten, 11.5% Alkohol, 14g Restzucker) Grüngelb. Weisser Pfirsich und blumige Noten in der Nase. Am Gaumen süssfruchtig, mit etwas mehligem Apfel und wiederum Pfirsich. Kurzes Finale. Dieser Wein wirkt zu süss. 82 vvPunkte
2022, Asolo Prosecco Superiore Millesimato Dry, Le Terre. 11% Alkohol, 6g Säure, 20g RZ/Liter. Fruchtige und florale Nase, Akazienblüten, grüner Apfel. Am Gaumen reichhaltig, sehr süssfruchtig, eine gute Säure kontert, angenehme Länge, dezente Bitternote im Finale. 86 vvPunkte
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