Lucente: Grosser kleiner Bruder.

, , ,

Die Tenuta Luce liegt südwestlich von Montalcino im Herzen des Naturparks Val d’Orcia, der 2004 von der Unesco in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde. In dieser aussergewöhnlichen Region, die historisch für seine hochwertigen Weine bekannt ist, verfügt die Tenuta Luce über 249 Hektar Land, wovon 88 Hektar mit Reben bestockt sind. Dazwischen liegen grossen Waldgebiete sowie Olivenhaine, die einer grosser Artenvielfalt Lebensraum bieten.

Da ich die letzten Jahrgänge des Flasgschiffs «Luce» qualitativ herausragend fand (an alle Skeptiker – gebt diesen neusten Jahrgängen wieder mal eine Chance…) wollte ich auch den kleinen Bruder «Lucente» (sinngemäss leuchtend/glänzend) verkosten, der mit seiner unverkennbaren Sonnen-Symbol-Etikette aus einer Selektion von Sangiovese und Merlot-Trauben gekeltert wird, die je nach Jahrgang in unterschiedlichen Anteilen miteinander vereint werden.

Der Lucente wurde 1995 zum ersten Mal produziert und mit dem Jahrgang 2019 kommt der 24. Jahrgang des Lucente mit einer stolzen Auflage von 400.000 Flaschen auf den Markt. Dass bei dieser grossen Flaschenzahl eine dennoch herausragende Qualität entstehen kann, beweist der 2019er eindrücklich.

Das Weinjahr 2019 zeichnete sich durch einen sonnigen aber kalten Winter aus, gefolgt von einem kühlen, niederschlagsreichen Frühling, der die Reben mit guten Wasserreserven versorgte. Die Blüte setzte zwischen den letzten Maitagen und Anfang Juni ein. Der Sommer verlief regulär mit warmen aber keinen allzu extremen Temperaturen und genau der richtigen Menge Niederschlag zwischen Ende Juli und Anfang August. Die milden Temperaturen im September und die guten Wasserreserven begünstigten ein langsames und regelmässiges Heranreifen der Trauben.

Lucente 2019 (c) vvWine.ch

2019, Lucente, Tenuta Luce, Toskana, Italien (Merlot, Sangiovese, 12 Monate in teils neuen, teils gebrauchten Barriques ausgebaut – Technische Daten findet man hier). Intensive, fruchtbetonte Nase, ein Mix von reifen Himbeeren, Pflaumen, Heidelbeeren und roten Kirschen vermischt sich mit getrocknenten Gräsern, Süssholz, einer zarten Vanillenote sowie etwas Walnuss. Im Gaumen zugänglich, rund und mit ordentlich Körper, reifen, bereits gut integrierten Gerbstoffen, die Fruchtsüsse harmoniert mit der Struktur, eine saftige Säure hält den Wein frisch. Im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Pflaumen. «Hüere güet» meint meine bessere Hälfte und ja, hier macht jeder Schluck Lust auf den nächsten. Ein kleiner Bruder, der schon fast als grosser durchgehen kann. Modern zwar und vielleicht mit etwas diffuser Herkunft, doch qualitativ ist das schon sehr, sehr gut. 92/100 vvPunkte.

Mehr über den Wein und das Weingut erfährt man hier. Die Luce- und Lucente-Weine sind in der Schweiz, Deutschland und Österreich bei diversen Händlern erhältlich.

0 Kommentare

Dein Kommentar

Want to join the discussion?
Feel free to contribute!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.