Petit & Bajan bei the-champagne.ch
Richard Petit und Véronique Bajan lernten sich 1992 kennen. Beide hatten das Glück, von ihrer Familie jeweil Rebberge auf grossen Terroirs zu erben, eines davon in Avize (Côte des Blancs), das andere in Verzenay (Montagne de Reims). Ende 2008 beschlossen sie, ihre Weine zukünftig als Symbiose herzustellen und daraus entstand das Gut Champagne Petit & Bajan.
Die beiden haben sich Präzision auf die Fahne geschrieben und entsprechend akribisch sind sie bei der Arbeit. Passion, Geduld und immer den Anspruch, jedes Detail noch ein wenig besser zu machen ist ihr Anspruch. Geerntet wird erst, wenn die Trauben optimal reif sind und selbst die Flaschen, in denen die Weine vermarktet werden, sind nicht einfach «normale Champagnerflaschen» sondern einer alten Flasche nachempfunden, die sie im Familienkeller in Avize gefunden haben.
Im Glas präsentieren sich die Weine von A-Z äussert präzis, ausgewogen und druckvoll. Die eher kühlen Lagen in Verzenay, wo der Pinot Noir neben den obligaten Kalkuntergründen auch die Einflüsse von Lehmböden geniesst, verleihen diesen Weinen eine ganz besondere Frische.
N/V, Ambrosie, Champagne Petit & Bajan, Avize, Champagne, Frankreich (Basisjahr 2016, 70% Chardonnay, 30% Pinot Noir, Spontangärung in Holzfudern, Bâtonnage, BSA, nicht filtriert, 4 Jahre auf der Hefe, Degorgiert am 28. September 2020, Dosage Extra Brut 3g/L). Helles Gelb. Frische Nase, leicht kräuterig, zitrisch, deutliche Kalknote, wirkt feminin, zeigt mir mehr Luft viele florale Aromen, Lindenblüten, Kamille, ein Hauch Kokos, komplex. Im Gaumen gradlinig, fruchtbetont, was für eine knackige, saftige Vorstellung ist das, nervige Säure duelliert mit einer leicht cremigen Noten, die feine Perlage untermalt die frische Frucht des Chardonnay, der Pinot Noir verleiht zudem einen Hauch Opulenz. Der Wein ist nicht schwerfällig sondern federleicht, zeigt dabei Druck und im Abgang eine gute Länge sowie viel Balance, endet mit einer dezent exotischen Note die mich an Mango erinnert. Das macht Spass, ganz einfach so oder als Begleiter zu einem delikat gewürzten Essen. Jetzt bis 2025+ geniessen. 91/100 vvPunkte.
N/V, Nuit Blanche, Champagne Petit & Bajan, Avize, Champagne, Frankreich (Basisjahr 2013, 100% Chardonnay, Spontangärung in Holzfudern, Bâtonnage, BSA, nicht filtriert, 5 Jahre auf der Hefe, degorgiert am 18. Oktober 2019, Dosage Extra Brut 3g/L). Mittleres Gelb. Intensive, reiffruchtige Nase, erinnert an Williamsbirne, zeigt auch etwas Quitte, florale Noten, Haselnuss, mit mehr Wärme deutliche Kalknote. Der Auftakt ist cremig und weich, die süsse, reife Frucht füllt sofort den Gaumen, intensive, jedoch feine Perlage, dann packt die Säure zu, verleiht dem Wein viel Rasse und macht aus dem anfangs hedonistisch-üppigen Tropfen einen druckvollen und gleichzeitig Wein. Im Abgang zieht sich der Wein delikat salzig hinaus, endet neben der bereits wahrgenommenen Birnenaromatik auf eine feine, florale Note. Diese trotz schlafloser Nacht energiegeladene Champagner-Dame mag für alle Gelegenheiten rund um die gepflegte Tafel passen. Jetzt bis 2026+ geniessen. 92/100 vvPunkte.
N/V, Obsidienne, Champagne Petit & Bajan, Avize, Champagne, Frankreich (Basisjahr 2014. Die Trauben stammen von den Grand Cru Orten Verzy und Verzenay in der Region Montagne de Reims. Der Wein kam am 2. Juli 2015 auf die Flasche und wurde gut 4 Jahre danach, am 18. Oktober 2019, degorgiert. Dosage Extra Brut 3g/L). Mittleres Gelb, feine Perlage. Anfangs sehr dezente Nase, braucht Zeit sich zu öffnen, offenbart dann einen feinden Duft nach roter Kirsche, Apfel, Petersilie, grünen Oliven, Wermut und Haselnuss, dazu schwingt eine unverkennbar kreidige Note mit. Im Gaumen beginnt der Wein straff und druckvoll, äusserst gradlinig, hochelegant, finessenreich und vor allem präzis, hier ist alles an seinem Platz, die feine Perlage verleiht ein angenehmes Mundgefühl, die Säure stützt die reife Frucht, trotz viel Druck bleibt dieser Wein tänzerisch leicht und endet im Abgang langanhaltend und würzig. Ich kann mich nicht entschliessen, ob ich den eben verkosteten Blanc des Blancs oder diesen kühlen, aristokratischen Blanc des Noirs lieber mag. Eigentlich ist das auch egal, denn Klasse haben die beiden allemal, dieser da mit vielleicht etwas besseren Reserven. Jetzt bis 2030+ geniessen. 92/100 vvPunkte.
N/V, Nymphea, Champagne Petit & Bajan, Avize, Champagne, Frankreich (Basisjahr 2017. Dosage Extra Brut 3g/L). Helles Rosa, feine Perlage. Feine, rotfruchtige Nase die an Johannisbeeren, rote Kirschen, Granatapfel, Himbeeren und getrocknete Kräuter erinnert. Im Auftakt sehr direkt und straff, ungemein kompakt, druckvoll, drahtig und mit definiertem Körper, gut strukturiert, mit wahrnehmbar Gerbstoff und einer stahligen Säure, welche die reife, präzise Frucht in Schach hält. Im Abgang endet dieser Wein auf Himbeeren die sich mit rauchigen und steinigen Noten vermählen. Dieser Champagner kann bereits jetzt mit Hochgenuss konsumiert werden, hat jedoch genügend Kraft und Struktur für einige Jahre Reife. Jetzt bis 2025, 90/100 vvPunkte.
Alle vier Weine sind bei the-champagne.ch erhältlich. Mehr über das Weingut erfährt man zudem auf der Website von Champagne Petit & Bajan.
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