Château La Croizille.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich den mittelmässigen Jahrgang 2013 zusammen mit Yves Beck auf Château La Croizille verkostet habe. Der Ausblick vom Degu-Raum auf die umliegenden Weiberge ist wunderschön und die Weine von La Croizille vermochten schon damals zu überzeugen. Heute im Glas (nachdem uns kürzlich ein sehr gelungener 2007er überzeugt hat), der 2009er dieses weniger bekannten Gutes, dessen Reben auf einer Kalksteinmolasse am Südrand des Plateaus von Saint-Émilion gedeihen. Die Weinberge sind mit 70% Merlot und 30% Cabernet Sauvignon bestockt und erinnern an ein den Fels gehauenes Amphitheater. Der Unterboden besteht aus weichem Gestein, welches mit Ton, Kalk und teils Lehm vermischt ist und den Überschuss an Wasser ideal speichert, so dass dieses in Dürreperioden an die Reben zurückzugeben werden kann. Diese Kombination aus Kalk-Terroir und geschützem Klima lässt einen reichhaltigen aber dennoch äusserst finessenreichen Saint-Emilion entstehen, der mich total begeistert hat.
2009, Château La Croizille, Saint-Emilion Grand Cru, Bordeaux (70% Merlot, 30% Cabernet Sauvignon). Dunkles Bordeauxrot, dicht. Direkt nach dem Öffnen gleich voll da, dunkelfruchtig mit Aromen von Pflaumen, Tabak, exotischen Gewürzen, Pfeffer, Thymian, Melisse, Latwerge, Ricola lässt grüssen, wirkt frisch, kühl, kalkig. Im Gaumen druckvoll, noch jugendlich aber aus dem Wein-Schutzalter raus, mittlerer bis kräftiger Körper, sehr gute Struktur, feinste Tannine, grossartige Säure,wie die Nase verspricht äusserst frisch, cremig in der Textur und mit nur 13% Alkohol sehr bekömmlich, zeigt trotz der Dichte viel Eleganz. Im Abgang dunkelfruchtig, kirschig und langanhaltend. Ein sehr guter Bordeaux, der in mancher Blindprobe mit «grossen Weinen» eine mehr gute Falle machen würde. Jetzt bis 2028+ geniessen. 92/100 vvPunkte.
Nachfolgejahrgänge sind bei Divo erhältlich. Mehr Informationen zum Weingut findet man direkt auf der Homepage.
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