Ungarischer Sommer.
Ich berichtete Ende 2019 über vier spannende Weine aus Ungarn. Nun, da der Sommer endlich da ist, durfte ich rechtzeitig ein paar weitere Weine aus dem Le-Bouchon-Sortiment verkosten, die perfekt in die kommenden, lauen Sommerabende passen.
2019, Irsai Olivér, NYAKAS, Etyek-Buda PDO, Ungarn (Irsai Olivér ist Kreuzung aus Pozsonyi Fehér (Weißer Pressburger) und Csaba Gyöngye (Perle von Csaba). Der Wein hat nur 11.5% Alkohol und wird trotz knapp 4g Restsüsse als Trocken definiert). Blasses Weissgelb mit grünem Stich, passend zur Etikette und der Kapsel. In der Nase intensiver Duft nach Holunderblüten, weisser Grapefruit und Limetten. Im Gaumen schlank und frisch, zeigt einen leichten Körper, eine knackige Holunderfrucht und im Abgang ein kleines Zuckerschwänzchen, das diesem unkomplizierten Weisswein ganz gut steht. Erinnert mich fast etwas an einen gut gemachten Riesling-Silvaner. 85/100 vvPunkte.
2019, Sauska Rosé, Villányi PDO, Ungarn (60% Blaufränkisch, ergänzt mit Syrah, Merlot und Cabernet Franc). In Helles Lachsrosa. In der Nase sehr fruchtbetont, viel Himbeere, Granatapfel aber auch ein Hauch exotische Frucht, dazu Eisbonbon. Im Gaumen schlank und frisch, knackig, dezent cremig in der Textur und mit einer feinen Säurestruktur ausgestattet zieht sich der Wein im Abgang erstaunlich lange hin und endet stimmig auf Himbeerfrucht. Ein sehr gelungener Rosé, im Provence-Stil gekeltert und in Anbetracht der Qualität jeden Franken wert. Jetzt bis 2022 geniessen. 88/100 vvPunkte.
2017, Sauska Furmint, Tokaj PDO, Ungern (Die Furmint-Trauben stammen aus unterschiedlichen Weinbergen [Szent Tamás, Birs, Padi Hegy, Úrágya und Teleki]. Ausgebaut im Stahltank). Mittleres Gelb. Intensive Nase, zeigt Kräuter, Stein, Blütenhonig und Zimt, komplex. Im Auftakt kraftvoll, zeigt Druck und Körper, eine gut eingebundene Säurestruktur verleiht Frische und Zug. Der Wein ist knochentrocken und hallt im Finale lange nach, endet mit Aprikosenfrucht und einer feinen, salzigen Note. Dieser Wein ist weniger als Apéro geeignet, sondern vielmehr ein guter Begleiter zu Fisch oder Poulet vom Grill. Jetzt bis 2023. 89/100 vvPunkte.
2017, Somlói Hárslevelű Selection, Nagy-Somló, Bio, Ungarn. (Dieser Wein wurde aus der einheimischen Rebsorten Somló (Lindenblättriger) hergestellt. Die Rebstöcke gedeihen vulkanischen Basalt-Böden, die schon in der Römerzeit für Weinbau genutzt worden sind. Die schwarzen Böden nehmen tagsüber Wärme auf und geben diese nachts an die Reben ab. Nach dem Abbeeren und einer kurzen Mazeration werden die Trauben spontan vergoren und acht Monate lang in ungarischen und französischen Eichen- und Akazienfässern ausgebaut). Intensive Nase, komplex, Butter, Akazienblüten, reifer Apfel, Blätterteig, auch Honigaromen, Quitten und Nüsse. Im Gaumen kräftig und voluminös, mittlerer bis voller Körper, gute Struktur, eine schön integrierte Säure stützt die reife Frucht, das Holz ist wahrnehmbar, jedoch sehr gut integriert, es verleiht dem Wein eine zusätzliche Aromadimension, die im langen Abgang an Aprikose, Guave und Akazienhonig erinnert. Der Wein bietet jetzt grossen Trinkgenuss, kann aber sicherlich nochmals 3-6 Jahre reifen. Eine spannende Entdeckung! Perfekt zu Käse… 2020-2027. 91/100 vvPunkte.
Die vier Weine sind bei Le-Bouchon erhältlich. Ab einem Bestellwert von lediglich CHF 99.– liefert Le-Bouchon in der ganzen Schweiz versandkostenfrei.
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