Bordeaux Primeurs 2018: Fronsac und Canon-Fronsac.
Fronsac und Canon-Fronsac, für viele Weinliebhaber etwas unter dem Radar fliegend, brauchen sich – wie so oft – auch mit den 2018er-Weinen nicht hinter den renommierten Appellationen zu verstecken. Die Region keltert Weine, die oft sehr früh zugänglich sind, aber dennoch gut reifen können. So habe ich persönlich noch einige 2000er Moulin Haut-Laroque im Keller, die sich aktuell im besten Trinkfenster befinden und noch viele Jahre vor sich haben. Hier lohnt es sich zuzugreifen, denn in Sachen Preis-/Qualität ist diese Appellation fast nicht zu schlagen.
18.5 vvPunkte (92-93/100): 2018, Château Moulin Haut-Laroque (Fronsac): Dichtes Rubin. Ungemein tiefe, fruchtbetonte Nase, dunkle Brombeere, Rauch, Schokolade, Weihnachtsgewürze, dezent florale Töne. Der Gaumen zeigt einiges an Fleisch am Knochen, füllig aber nicht breit, konzentriert jedoch ohne Schwere, das ist ein mächtiges Fruchtpaket mit sehr feinen Gerbstoffen und einem wunderbar langen Abgang. Einmal mehr äusserst gelungen. 2026-2045+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
18.5 vvPunkte (92-93/100): 2018, Château La Dauphine (Fronsac): Dichtes Rubin. Parfümierte Nase, sehr floral, verspielt, feminin, dunkelfruchtig, mit Noten von Schwarztee und Gewürzen, sehr komplex. Straffer Auftakt, gradlinig, definiert, markante Struktur, reife Gerbstoffe, ungemein saftig und knackig mit viel Energie ausgestattet. Langanhaltend und ausgewogen im dunkelbeerigen Abgang. Ein Weingut, das man definitiv im Auge behalten sollte. 2026-2040+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
18+ vvPunkte (91-93/100): 2018, Château Dalem (Fronsac): Dichtes Rubin. Offene Nase, schwarzfruchtig, dezent rauchig, dazu Gebäck. Vollmundiger Gaumenauftakt, der Wein zeigt Druck und Fülle, die Gerbstoffe sind fein gewoben, die Säure gut eingebunden, dunkelfruchtig und mit feiner Würze im angenehm langen Abgang. Ein äusserst stimmiges Gesamtpaket, hat Luft nach Oben. 2026-2040+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
18+ vvPunkte (90-92/100): 2018, Château de la Rivière (Fronsac): Dichtes Rubin. Feinduftige Nase, florale Noten mischen sich mit Kirschen und Gräsern, dazu ein Hauch Leder. Der Gaumen leichtfüssig, frisch, knackige Frucht, etwas gar markantes Tannin, dieses jedoch von guter Qualität. Ein Wein mit Charakter, Eigensinn und Trinkfluss, endet angenehm langanhaltend und würzig. Ein sicherer Wert. 2026-2040+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
18 vvPunkte (91-92/100): 2018, Château Villars (Fronsac): Dichtes Rubin. Dunkelfruchtige Nase, Kirsche, Heidelbeere, gut integriertes Holz. Der Gaumen ist straff, klar definiert, knackige Frucht, schöne Säure, sehr gute Struktur, viel Würzigkeit und Länge. Lebhaft, energiegeladen, ehrlich, auf dem Boden, das macht Spass. 2023-2042 (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
18 vvPunkte (90-91/100): 2018, Château Trois Croix (Fronsac): Dichtes Rubin. Sehr noble Nase, floral, würzig, rauchig, dunkelfruchtig. Im Gaumen straff, feine Textur, dezent cremig, dabei nicht füllig, schlank und mit knackiger Frucht, zeigt Trinkfluss und eine gute Länge, endet würzig und sehr frisch. Wird jung Spass machen und doch gut reifen. 2023-2042 (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
17.5+ vvPunkte (89-90/100): 2018, Château Fontenil (Fronsac): Dichtes Rubin. Offene Nase, ein Parfum, Gräser, Blüten, Pinienharz, sehr komplex. Weicher Auftakt, balanciert, ruhig, mittlerer Körper, sehr feine Gerbstoffe, hier ist nichts überladen, genau richtig extrahiert, saftig, knackig und frisch im mittellangen Abgang. Ein gelungener Fontenil. 2026-2038+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
17+ vvPunkte (87-89/100): 2018, Château Vieille Cure (Fronsac): Dichtes Rubin. Gewürzbrot, Caramel, deutlich vom Holz geprägt. Weicher Gaumen, füllig, mollig, mit sehr feinen Gerbstoffen und einer eher tiefer Säure, wirkt etwas behäbig, zwar sehr sauber aber ohne viel Spannung. Mittlere Länge. 2023-2040+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
17+ vvPunkte (86-88/100): 2018, Château Gaby (Fronsac): Dichtes Rubin. Feinduftig, floral mit dunklen Kirschen, Gewürzbrot, Veilchen. Der Gaumen beginnt weich, zeigt eine gewisse Fülle und auch Wärme, die Gerbstoffe markieren, eine gut integrierte Säure verhindert Schwerfälligkeit, rotfruchtige Aromen gesellen sich zu den dunklen Beeren, endet mittellang. 2023-2035+ (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
16.5+ vvPunkte (84-87+/100): 2018, Château Moulin Pay Labrie (Canon-Fronsac): Dichtes Rubin. Noch vom Holz geprägt, darüber schöne florale Noten, dunkle und rote Früchte, komplex. Im Gaumen straff, markante, etwas trocknende Gerbstoffe, wirkt nicht harmonisch, sehr unruhig, die Frucht von der Struktur überlagert, zeigt florale Retroaromen. Muss sich noch finden. 2023-2042 (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019)
Als einzigster Weisswein probierte ich den Château de la Rivière Blanc, der unter der Appellation Bordeaux Blanc auf den Markt kommt.
17 vvPunkte (86-87/100): 2018, Château de la Rivière Blanc (AC Bordeaux Blanc): Blasses Gelb. In der Nase Noten von Grapefruit, weissen Blüten, auch Anflüge von Melone. Im Auftakt cremig, nicht sehr dicht jedoch mit gut integriertem Holz, zeigt eine feine Textur und im Abgang eine mittlere Länge. 2020-2025 (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 31.3.2019)
Die Primeurs 2018 sind in der Schweiz bei verschiedenen Händlern erhältlich. Zu den preislich attraktivesten Händlern in der Schweiz zählt in aller Regel Daniel-Vins. Weiter Händler findet man hier.
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