Bordeaux und Mathier: Tag 1 – Les Carmes Haut-Brion & Beychevelle.
Ich habe eine starke Kindheitserinnerung an Zermatt: Besonders an die vielen, kleinen Elektromobile, die auf den sonst autofreien Strassen emsig Menschen in Pelzmänteln und diverse Koffer und Waren von A nach B transportieren. Das war damals in den 1970er Jahren so. Und auch heute noch surren die Elektromobile wie fleissige Bienchen durch die Gassen von Zermatt. Auch das Matterhorn steht noch immer majestätisch am selben Ort.
Doch Zermatt ist touristischer geworden. Die Hauptstrasse ist voll von kleinen, in Mini-Chalets gepackte Läden, welche all das feil bieten, was die Klischee-Schweiz im Ausland so bieten soll: Uhren, Schokolade, Messer, Käse; dazu Wintermode – und natürlich viele kleine Matterhörner sowie Bernhardiner-Hunde und andere süsse Alpenviecher aus allen erdenklichen Materialien.
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Mitten in diese nicht mehr ganz unberührte Idylle, lud Winzer und Tausendsassa Diego Mathier, zusammen mit André Seiler, seines Zeichens Chef des 5-Sterne-Hotels Mont Cervin Palace, an einem herrlichen Winterwochenende, eine kleine Gruppe von Journalisten, zu einem kleinen aber durchaus angenehmen Verkostungs-Marathon ein. Auf dem Programm standen nicht weniger als vier Bordeaux-Vertikalen sowie ein Querschnitt durch die Premium-Linie von Diego Mathier – L’Ambassadeur Blanc und L’Ambassadeur Rouge. In diesem ersten Bericht widme ich mich dem weissen L’Ambassadeur sowie den Château’ Les Carmes Haut-Brion und Château Beychevelle. Der Bericht über die roten L’Ambassadeur-Weine sowie die Château’ Cos d’Estournel und Léoville Las Cases folgt bald auf diesem Blog.
Der Weisse L’Ambassadeur von Diego Mathier.
Am ersten Abend widmeten wir uns zum Einstieg (und offen gesagt, auch zum Abschluss) einigen Jahrgängen des weissen L’Ambassadeur. Das Motto des weissen L’Ambassadeurs lautet simpel und einfach «Fraîcheur des Alpes». Der Wein von Diego Mathier besteht zu rund 65% aus Heida, 25% Petite Arvine und 10% Marsanne, welcher während rund 16 Monaten im Barrique ausgebaut wird.
2017, L’Ambassadeur Blanc, Diego Mathier, Salgesch, Wallis, Schweiz. Sehr intensive, noch vom Ausbau geprägte Nase, deutlich Neuholz, Rauch, weisser Pfirsich, Apfel. Im Gaumen kraftvoll, dicht, opulent und rund, da ist einiges an Fleisch am Knochen, dennoch ist der Wein sehr ausgewogen und elegant, endet auf reife Zitrusfrüchte, Apfel und mineralische Noten. Sehr gute Anlagen. 18++ vvPunkte (91/100++)
2016, L’Ambassadeur Blanc, Diego Mathier, Salgesch, Wallis, Schweiz. Florale Noten, intensive Frucht, Apfel, Pfirsich, das Holz wahrnehmbar, gut eingebunden. Super frisch und knackig am Gaumen, zeigt Körper und Druck, eine sehr gute Struktur und im Abgang eine wunderbare Länge. Der Wein wirkt einen Tick gradliniger und straffer als der ebenfalls wunderbare 2015er. Stilistisch voll auf meiner Linie. 18.5 vvPunkte (93/100).
2015, L’Ambassadeur Blanc, Diego Mathier, Salgesch, Wallis, Schweiz. Verhaltene Nase, tief und komplex. Kräuter, Gräser, gelbe Steinfrucht, darüber florale Noten. Im Auftakt straff, präzis, breitet sich dann aus, wird vollmundiger, zeigt Opulenz, ist dabei aber nicht schwer, sondern sehr elegant, das Holz ist hier top eingebunden, stütz den Wein zusätzlich. Sehr langer Abgang, endet mit einem mineralischen Touch. Herrlich. 18.5 vvPunkte (93/100).
2014, L’Ambassadeur Blanc, Diego Mathier, Salgesch, Wallis, Schweiz. Intensive, noch etwas vom Holz geprägte Nase, Kräuter, reifer Pfirsich. Im Gaumen saftig und frisch, zeigt einen gewissen Schmelz, bleibt dabei elegant, das Holz auch hier wahrnehmbar aber gut eingebunden. Endet würzig und sehr lang. Vielleicht hätte hier ein Tick weniger Neuholz die Finesse des Weins noch besser unterstützt? 18 vvPunkte (90/100).
2013, L’Ambassadeur Blanc, Diego Mathier, Salgesch, Wallis, Schweiz. Anfangs etwas laktische Nase, braucht Zeit, bringt dann Kräuter, karamellisierter Apfel, Zitrusfrüchte, weisse Blüten. Im Auftakt schlank und frisch, mittlerer Körper, ungemein knackige Säure, das hat einen Zug, ist elegant und wunderbar würzig im frisch-fruchtigen und dezent mineralischen Abgang. Ein Wein ohne jegliche Holzdominanz, einfach nur trinkanimierend und äusserst ausgewogen. Bravo! 19 vvPunkte (94/100).
Nach diesem eindrücklichen Einstieg folgten zwei Vertikalen von aufsteigenden Sternen in Bordeaux: Zum einen, Château Les Carmes Haut-Brion aus Pessac-Léognan, zum anderen Château Beychevelle aus Saint-Julien.
Über Les Carmes Haut-Brion habe ich schon mehrmals berichtet und ich stehe nach wie vor dazu: seit Guillaume Pouthier die Geschicke von Les Carmes Haut-Brion leitet, gehört dieses Gut für mich zu den absoluten Überfliegern in Bordeaux. Entsprechend gespannt war ich, neun Jahrgänge parallel verkosten zu dürfen.
9 Jahrgänge Château Les Carmes Haut-Brion
1996, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Reifes Rubingranat, deutliche Orangetöne. In der Nase weit entwickelt, zeigt bereits etwas Liebstöckel und oxidative Noten. Der Auftakt ist schlank und elegant, mittlerer Körper, markante Struktur, die Gerbstoffe markieren noch immer, eine saftige Säure stützt zusätzlich. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf Süssholz und gekochte Kirschen. Rustikal. Trinken bis 2025. 17.5 vvPunkte (88/100).
2005, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Mittleres Rubin, noch schöner Glanz. Die Nase ist angenehm tief, zeigt rauchige und florale Noten, frisch geraspeltes Süssholz, etwas Leder, ein Hauch Schokolade, sehr komplex. Im Auftakt straff, konzentriert, breitet sich dann aus, zeigt einen mittleren bis kräftigen Körper, sehr gut strukturiert mit vielen Tanninen, die Säure ist gut eingebunden, zieht die rote Frucht in einen sehr langen Abgang. Jetzt (dekantieren) bis 2030+. 18 vvPunkte (90/100)
2007, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Mittleres Rubin, schöner Glanz. In der Nase reife rote Frucht, auch etwas Brombeeren, dazu Leder und Süssholz, gute Komplexität. Im Gaumen weich und zugänglich, schmeichelhaft, mit mittlerem Körper und einer guten Struktur, die Tannine sind leicht flockig, eine angenehme Säure hält den Wein frisch. Kein Ausbund an Komplexität jedoch mit sehr schöner Balance und einem mittelangen Finish, endet leicht trocknend. Jetzt bis 2028 geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100)
2010, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin. Sehr tiefe, komplexe Nase, deutlich Rauch, Stein, dunkle Kirschen, viel Würze, spannend. Der Gaumen beginnt weich und zugänglich, dann packt der Wein zu, zeigt seine Kraft und Struktur, sehr konzentriert, mit viel feinem Tannin und einer hervorragenden Säure ausgestattet umgarnt der Tropfen die Zunge, das ist schon fast zwei Mund voll Wein, mehr Kraft und Dichte als Eleganz, aber mit sehr schöner Balance und einem würzigen Finish. Braucht noch Zeit, kann reifen. 2022-2040 18.5 vvPunkte (92/100)
2011, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Leuchtendes Rubin. Tiefe Nase, rote und dunkle Beeren, würzige Noten, auch getrocknete Rosen, wirkt verspielt und deutlich finessenreicher als die älteren Jahrgänge. Im Gaumen saftig und frisch, sehr gradlinig, klar und rein in der Frucht, dazu eine wunderbare Würze, die Tannine sind markant, fein gewoben, die Frucht ist knackig. Im Abgang von guter Länge, endet sehr würzig. Kann reifen. 2020-2035+ 18+ vvPunkte (91+/100)
2012, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin. Feinduftige Nase, tief und komplex, blumige Noten mischen sich mit reifer Kirschfrucht, feiner Würze, Ingwer. Am Gaumen seidenweich im Auftakt, man möchte gleich schlucken, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, die Tannine sind von sehr guter Qualität, die Säure ist perfekt eingebunden, das hat Kraft und Eleganz, endet würzig und sehr lang auf knackige, rote Frucht. Sehr gelungen. 2019-2035+ 18.5 vvPunkte (93/100)
2013, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Mittleres Rubin, sehr schöner Glanz. Sehr feinduftige Nase, tief und komplex, neben dunklen und Roten Früchten viele Veilchen, Leder, Gewürze, ein wunderbares Nasenbild. Im Auftakt gradlinig aber weich, wirkt zugänglich, zeigt dann am mittleren Gaumen mehr Fülle, die Struktur ist ausgesprochen gut, fast schon burgundisch in der Finesse, eindrücklich im Abgang. Ein Wein mit bezaubernder Eleganz und einer enormen Frische. Kann angetrunken werden, hat aber einige Reserven. 19 vvPunkte (94/100).
2014, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Tiefe Nase, Lebkuchen, Gewürze, Veilchen, reife Kirschen, Pflaumen, Zartbitterschokolade, sehr komplex. Im Gaumen weich und zugänglich, ungemein feine Textur, der Wein zeit Körper und Schmelz, hat dennoch viel Eleganz, die reife Frucht wird von einer wunderbaren Säure und feinstem Tannin balanciert, das Holz ist perfekt eingebunden, im Abgang von herrlicher Länge, endet feinwürzig, frisch und rotfruchtig. 2019-2040, 19 vvPunkte (94/100).
2015, Château Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin. Sehr tiefe, noble und ungemein komplexe Nase. Kräuter, Gräser, dunkle Kirschen, Brombeeren, Pfeffer, Veilchen, ein Hit, eine kleine Droge. Im Gaumen seidenweich im Auftakt, das ist ein Mund voll Wein, cremige Textur, mittlerer bis voller Körper, dicht und konzentriert, dabei federleicht und ausgewogen, das ist Kraft, das hat Druck und enorm viel Finesse, endet im Abgang ausgesprochen lang auf Brombeeren und viel Würze. Ein Hit, eine kleine Sensation. Macht jetzt in seiner Jugendlichkeit schon Spass, wird wunderbar reifen. Jetzt bis 2045+. 19.5 vvPunkte (97/100).
Die zweite Vertikale drehte sich um Château Beychevelle, einem 4eme Cru Classé aus Saint-Julien. Der Name Beychevelle leitet sich von «Baisse Voile» (gesenktes Segel) ab – ein Ritual, das früher zu Ehren des damaligen Schlossbesitzers von den vorbeifahrenden Seeleuten gepflegt worden sei, so sagt es zumindest die Legende.
Philippe Blanc, seit 1995 Direktor von Beychevelle, erzählte uns stolz von den vielen Erneuerungen, die das Gut seit 2011 dank den Investitionen des neuen Eigentümers Suntory erfahren durfte. Seither haben die Beychevelle-Weine kontinuierlich an Finesse zugelegt. Seit dem 2016er Jahrgang wird der Wein in eindrücklichen, neuen Kelleranlagen vinifiziert. Heute gehört Château Beychevelle zweifelsohne zu den besten Weinen der Appellation Saint-Julien.
1998, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Reifes Rubin, orangefarbene Reflexe. In der Nase sehr Bordeaux, feinwürzig und mit deutlicher Animalik, Leder, Kirschen, Waldboden, sehr komplex. Im Gaumen weich und zugänglich, sehr schönes Reifestadium, mittlere Körper, cremige Textur, die Tannine sind weitgehend abgeschmolzen, die Säure hält den Wein frisch, aromatisch nicht hochkomplex, doch von der Balance her sehr stimmig. Endet mittellang auf eine feine Lakritzenote. Jetzt bis 2028, 17.5 vvPunkte (89/100)
2005, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin, noch schöner Glanz. In der Nase tief, rauchig, sehr komplex, Kischen, Brombeeren, getrocknete Blumen, Minze, Leder, Kaffee. Im Gaumen seidenweich im Auftakt, cremig, zugänglich, anfangs fast harmlos breitet sich der Wein aus, wird vollmundig und druckvoll, das hat Kraft und Konzentration, ist dabei aber überhaupt nicht schwerfällig, die Tannine sind ausgesprochen fein gewoben, die Säure hält das Fruchtbündel frisch. Im Abgang von ausgezeichneter Länge, endet sicher 1 Minute nach. Jetzt bis 2035+, 19 vvPunkte (94/100).
2006, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Das Jahr mit dem höchsten Cabernet Sauvignon-Anteil (69% Cabernet Sauvignon vs. normalerweise jeweils 45% Cabernet Sauvignon / 45% Merlot plus etwas Cabernet Franc und Petit Verdot). Tiefe, rauchige Nase, sehr viel dunkle Kirsche, schwarze Johannisbeere, ein Hauch Leder, darüber Lakritze, komplex und verspielt. Im Auftakt gradlinig und klar, mittlerer Körper, sehr knackige Frucht, diese ist unterlegt von einem markanten Gerbstoffgerüst und einer top Säure, der Wein zeigt Spannung, Charkater und Finesse, endet angenehm lang und sehr ausgewogen. Braucht noch etwas mehr Reife, dürfte dann aber für viele Jahre ein klassischer Bordeaux sein. 2020-2034+. 18.5+ vvPunkte (90+/100)
2008, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. (Ein Jahr ohne Petit Verdot in der Assemblage). Mittleres Rubin, erste Reifetöne. In der Nase, Leder und Tee, dazu reife Kirschen, Heu und etwas Mokka. Der Auftakt ist gradlinig, dann breitet sich der Wein aus, zeigt einen mittleren Körper und markantes Tannin, das hat Energie und durchaus Spannung, im Abgang zieht sich der Wein lange hinaus, endet auf reife Kirschen und Weihnachtsgewürze. Jetzt auf dem Plateau für sicherlich 10 oder mehr Jahre. 2018-2030. 18 vvPunkte (91/100)
2009, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Dichtes Rubin. Noch sehr verhaltene Nase, tief, rauchig, dunkelfruchtig, feinwürzig, braucht viel Zeit sich zu entwickeln, doch alles deutet auf eine sehr gute Komplexität hin. Im Auftakt gradlinig, saftig, konzentriert, mittlerer bis kräftiger Körper, konzentrierte Frucht, diese ist reif, wird getragen von einer feinmaschigen Gerbstoffstruktur und einer gut integrierten, mittleren Säure, aromatisch zeigt der Wein erst einen Bruchteil von dem, was in ihm steckt, endet im Abgang sehr langanhaltend. Warten und ab 2023-2040+ geniessen. 18.5+ vvPunkte (92+/100).
2010, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Dichtes Rubin. Wirkt offener als 2009, zeigt dunkle Beeren, Rauch, Weihnachtsgewürze, getrocknete Kräuter. Im Gaumen reichhaltig, vollmundig, das sind schon fast zwei Mund voll Wein, dichte Frucht, markantes Tannin, sehr schöne Säure, auch Alkohol, das Paket wirkt sehr gut balanciert, doch da ist viel von allem enthalten, für meinen Geschmack vielleicht sogar einen Tick zu viel. Endet sehr langanhaltend und fast etwas hitzig. Für die lange Reife gebaut und mit mehr Kraft als Finesse. 2020-2040+ (18.5 vvPunkte 92/100).
2012, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin. Offene, blumig-fruchtige Nase, zeigt dunkle Kirschen, getrocknete Blüten, etwas Mokka und Gewürze. Im Gaumen saftig und frisch, bereits wunderbar zugänglich mit mittlerem Körper, guter aber nicht übertriebener Konzentration und mittlerem Tanningehalt, eine sehr saftige Säure hält das Fruchtbündel frisch, im Abgang von mittlerer Länge, endet rotfruchtig und mit schöner Würze. Kein grosser, aber ein ausgewogener und trinkfertiger Beychevelle, der mit seinem Mix aus Frucht und Sekundäraromen geradezu ideal ist für die Gastronomie. Jetzt bis 2030. 17.5 vvPunkte (89/100).
2014, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. (Mit 51% Merlot der Jahrgang mit dem höchsten Merlot-Anteil, nur 39% Cabernet Sauvignon). Mittleres Rubin, schöner Glanz. In der Nase offen und feinwürzig, dazu leicht laktische Aromen, rote und dunkle Kirschen. Der Gaumen ist weich und zugänglich, zeigt eine seidige Textur, zieht sich dann am mittleren Gaumen zusammen, mittelmässig ausgeprägtes, sehr feines Tannin sowie eine markante Säure stützen die Frucht, das ist frisch und knackig, kompakt aber nicht schwer. Endet mittellang auf rote Beeren und eine feine Würze. 2019-2034. 18 vvPunkte (91/100).
2015, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Dichtes Rubin, jugendlicher Glanz. Die Nase ist tief und komplex, dunkle Kirschen, Brombeeren, Pfeffer, Ingwer-Pulver, Kräuter. Im Gaumen kraftvolle und dicht, ungemein konzentriert, vollmundig aber nicht plump, die Frucht ist knackig, die Tannine von ausserordentlich guter Qualität, jugendlich, spannungsvoll und mit herrlich langem Abgang zeigt dieser Wein all das, was ein schöner Saint-Julien bieten kann: Frucht, Konzentration, Finesse und Eleganz. 2025-2040+. 19 vvPunkte (94/100).
2016, Château Beychevelle, Saint-Julien, Bordeaux, Frankreich. Kräftiges Rubin. Sehr tiefe, komplexe Nase, ein Wein zum Eintauchen, schwarze Johannisbeeren, Vanille, Kräuter, Schwarztee. Im Gaumen weich und zugänglich, zeit Fülle und Körper, zieht sich dann zusammen, strukturiert, konzentriert und doch ungemein elegant, das hat sehr viel Kraft und Struktur, bleibt dabei aber ausgewogen und finessenreich, die knackige Frucht wird getragen von feinsten Gerbstoffen, im Abgang zieht sich der Wein ausgesprochen lange hin. Ein herrlicher Beychevelle mit viel Finesse und Potential für eine lange Reife. Grossartig! Ab 2026-2040+ (95+/100).
Wie oben erwähnt werde ich den zweiten Bericht über die roten L’Ambassadeur-Weine sowie die Vertikalen von Château Cos d’Estournel und Château Léoville Las Cases in wenigen Tagen auf diesem Blog veröffentlichen.
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