Graue Tage adé: Grauburgunder von Jürgen von der Mark und iNopia Rouge von Rotem & Mounir Saouma
Nun haben wir die langen grauen Tage dann endlich gesehen. Morgens um sieben Uhr ist es wieder einigermassen hell und sogar Abends nach der Arbeit kommt es vor, dass man zumindest einen Hauch Sonnenstrahlen einfängt.
Um das Grau des Winters endgültig zu vergessen, probierte ich kürzlich zusammen mit guten Freunden zwei frühlingshaft schöne Weine aus dem Sortiment von Martel. Als erstes einen Weisswein aus der Sorte Grauburgunder (ja, Grau!), in Italien Pinot Grigio genannt, der vom Master of Wine Jürgen von der Mark gekeltert wird.
2015, Merdinger Grauburgunder, Weingut Jürgen von der Mark, Baden, Deutschland (c) vvWine.ch |
2015, Merdinger Grauburgunder, Weingut Jürgen von der Mark, Baden, Deutschland (100% Grauburgunder). Helles Gelb, weisslicher Rand. Feinduftige Nase, floral mit Aromen von Gräsern, weissen Blüten sowie Noten von Birne, Grapefruit und Gletscher-Zältli, gute Komplexität. Am Gaumen sehr fruchtbetont und weich im Auftakt, die rosa Grapefruit wiederholt sich, dazu gesellen sich Zitronen sowie eine dezente Würzigkeit, der Wein zeigt trotz lediglich 13% Alkohol erstaunlich viel Körper und einen angenehmen Schmelz, wird balanciert durch eine frische und saftige Säure. Im Abgang von guter Länge, endet stimmig auf eine feine Bitternote. Ein zugänglicher und unkomplizierter Weisswein der sowohl als Aperitif oder als Begleiter einer Käseplatte oder Geflügelgerichten eingesetzt werden kann. Jung und kühl geniessen. 2017-2020, 17.5vvPunkte (88/100)
Als Rotwein dann ein Vertreter aus dem südlichen Rhonetal, welcher die unverkennbare Handschrift von Rotem & Maounir Saouma trägt. Saouma keltert die renommierten Burgunder-Weine welche unter dem Namen Lucien Le Moine bekannt sind. Der aus dem Libanon stammende Weinkünstler hat ein enormes Gespür für Terroirs und beweist mit diesem Côte du Rhône, dass südliche Lagen und Frische nicht zwingend im Gegensatz zueinander stehen.
2014, iNopia, Rotem & Mounir Saouma, Vin du pay du Vaucluse, Frankreich (c) vvWine.ch |
2014, iNopia Rouge, Vin du pay du Vaucluse, Rotem & Mounir Saouma (Assemblage aus den Sorten Grenache, Mourvèdre, Syrah, Cinsault und Counoise). Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Tiefe und komplexe Nase, einerseits fruchtbetont mit dunklen Beeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, dann aber auch Rauch, Leder, würzige Komponenten, sehr viel Spannung. Weicher Gaumenauftakt, ungemein knackige Frucht, auch hier sind viele rote und dunkle Beeren im Spiel, werden gestützt durch eine saftige Säure sowie fein gewobene Gerbstoffe, der Alkohol ist sehr gut eingebunden, grossartige Balance und keinerlei südliche Schwere. Im Abgang von sehr guter Länge. Hier sind Kraft und Finesse perfekt vereint. Wer die Lucien Le Moine Weine kennt, erkennt sofort die Handschrift von Saouma. Die Trauben für diesen Wein stammen aus sehr guten Parzellen bei Pignan im Châteauneuf-du-Pape. Ein „Noch-Geheimtipp“ mit einem sensationellen Preis/Leistungsverhältnis. Jetzt bis 2025 geniessen, 18 vvPunkte (91/100).
Beide Weine sind bei Martel sowie im März und April 2017 im Ladenatelier von Love-is-the-Answer erhältlich.
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